Akademienvorhaben

Neuedition, Revision und Abschluss der Werke Immanuel Kants

„Kant’s gesammelte Schriften“ – die Akademie-Ausgabe des bedeutenden Königsberger Philosophen

Zwei Dinge erfüllen das Gemüth mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir. Beide darf ich nicht als in Dunkelheiten verhüllt, oder im Überschwenglichen, außer meinem Gesichtskreise suchen und blos vermuthen; ich sehe sie vor mir und verknüpfe sie unmittelbar mit dem Bewußtsein meiner Existenz.

(Kritik der praktischen Vernunft; Akademie-Ausgabe V, 161f.)

Kant-Denkmal in Kaliningrad

Kant-Denkmal in Kaliningrad (© Vadim Kurpakov)

Die Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften hat 1894 eine umfassende Gesamtausgabe der Schriften Immanuel Kants in Angriff genommen, die seit 1900 in den Abteilungen „Werke“, „Briefwechsel“, „Handschriftlicher Nachlass“ und „Vorlesungen“ erscheint. Seit Anfang der 2000er-Jahre arbeiten zahlreiche Kant-Forscher*innen an der „Neuedition, Revision und Abschluss der Werke Immanuel Kants“. Dadurch werden die Abteilung „Werke“ neu herausgegeben, essenzielle Textlücken gefüllt und vorhandene Mängel in den bereits vorliegenden Bänden beseitigt.

Neben der Edition des Bandes 26.2 der Vorlesungen über „Physische Geographie“ (2020 in zwei Teilbänden von Werner Stark herausgegeben) konzentrieren sich die Arbeiten gegenwärtig auf die Neuedition von Kants Nachlasswerk, des sogenannten „Opus postumum“, in den Bänden 21 und 22, der Edition eines Ergänzungsbandes der Abteilung III, „Handschriftlicher Nachlass" sowie auf eine separate Ausgabe sämtlicher Vorlesungsnachschriften von Johann Gottfried Herder (Abteilung IV).

Ergänzt wird das Vorhaben durch das DFG-Projekt: Neuedition der Abteilung I, „Werke“, der Akademie-Ausgabe von „Kant’s gesammelten Schriften“.

In diesem Projekt werden die insgesamt 74 Texte in Verantwortung von 34 externen Herausgeber*innen auf dem Stand der aktuellen Editionswissenschaft und Forschung neu ediert.

Das gemeinsame Ziel aller genannten Projekte besteht in der Sicherung, Erschließung und Vergegenwärtigung eines bedeutsamen kulturellen Erbes – des Œuvres Immanuel Kants.