Bände 1, 2, 4, 6–9

Überblick

Das Ziel besteht in der historisch-kritischen Neuedition der Abteilung I, d. h. der Bände 1, 2, 4, 6 bis 9; die Bände 3 und 5 werden die Neueditionen der drei Kritiken enthalten. Dazu wurden 31 namhafte Herausgeberinnen und Herausgeber im In- und Ausland gewonnen (Stand: Dezember 2020). Die Neuedition zeichnet sich durch Originaltreue, Benutzerfreundlichkeit, zu der auch die Überführung der bisherigen Frakturschrift in Antiqua gehört, Einbezug des neuesten Forschungsstands und Transparenz aus, die durch die Bereitstellung zusätzlicher Online-Materialien in Form z. B. von Konjekturen- und Variantentabellen hergestellt wird. Detaillierte Editionsrichtlinien, die zusammen mit dem ersten publizierten Band der Neuedition der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden, sorgen für einheitliche Arbeitsprinzipien. Erstmals wird außerdem ein Gesamtregister zu Personen und Literatur erstellt, die in Abteilung I genannt sind. Dieses ist Teil des Schlussbandes der Gesamtausgabe. Eine eigens programmierte Arbeitsumgebung für oXygen XML ermöglicht die Textbearbeitung in XML, das neben der Druck- auch eine Online-Edition der Kantischen Schriften ermöglicht.


Arbeitsergebnisse

Sämtliche Schriften (mit der Ausnahme von sechs Erstdrucken, die nicht ermittelt werden konnten) liegen digitalisiert vor: 51 mit Unterstützung der Akademiebibliothek in externen Bibliotheken und 8 Schriften (davon 4 Texte aus der Privatsammlung von Jan Philipp Reemtsma) durch Einscannen im Akademiearchiv.

Für alle Schriften bis auf zwei Positionen (Stand: November 2018) sind international renommierte Herausgeber*innen gefunden. Die meisten von ihnen haben die Editionsarbeit mittlerweile aufgenommen, einige sind schon weit fortgeschritten.

Dieter Schönecker hat erfolgreich für drei Jahre für die Neuedition der „Metaphysik der Sitten“ („Tugendlehre“) Drittmittel bei der DFG eingeworben.

Im Arbeitsjahr 2016/2017 wurden unter anderem weitere Herausgeber*innen für das Projekt gewonnen und im Rahmen zweier Workshops in die Editionsarbeit eingeführt, wobei die vom Verlag de Gruyter programmierte und durch die Arbeitsstelle im selben Zeitraum intensiv getestete digitale Arbeitsumgebung für oXygen XML im Mittelpunkt stand. Auch konnte ein Entwurf für auf die gesamte Abteilung I zugeschnittene Editionsrichtlinien erarbeitet werden, sodass in diesem Zeitraum erfolgreich die Grundlagen für den weiteren Fortgang des Projekts geschaffen werden konnten.

Seit April 2017 sind die Editionsrichtlinien in ihre endgültige Form gebracht worden sowie umfassende Anleitungen für die Herausgeber*innen entstanden, die deren Arbeit erleichtern sollen. Auch konnten für die Mitarbeit an einigen externen Herausgeberschaften studentische Hilfskräfte gewonnen werden. Im September 2018 fand ein weiterer Workshop für die neu hinzugekommenen Herausgeber*innen statt. Da für nahezu alle Schriften Editor*innen gefunden werden konnten (Stand: November 2018) und mit den Editionsrichtlinien, den Anleitungen, den durchgeführten Workshops und der digitalen Arbeitsumgebung für oXygen XML sämtliche nötigen Arbeitsgrundlagen geschaffen sind, wird der Arbeitsschwerpunkt in Zukunft auf der Betreuung und Koordination der Herausgeber*innen in ihrer Editionsarbeit liegen.


Kants „Metaphysische Anfangsgründe der Tugendlehre“. Eine Synopse der Auflagen 1797 und 1803

Herausgegeben von Maja Schepelmann und Dieter Schönecker

Kants „Metaphysische Anfangsgründe der Tugendlehre“ wurde in erster Auflage 1797 und in zweiter, verbesserter Auflage 1803 als zweiter Teil der „Metaphysik der Sitten“ veröffentlicht. Der Text Kants „Metaphysische Anfangsgründe der Tugendlehre“. Eine Synopse der Auflagen 1798/1803 bildet diese beiden Originalauflagen der Tugendlehre miteinander verschränkt (synoptisch) als Gesamttext ab. Der Text ist als Flattersatz ohne Zeilenzähler formatiert.
Anhand farblicher Markierungen sind die jeweiligen Unterschiede – die Varianten – zwischen beiden Auflagen kenntlich gemacht. Alles nicht farblich Markierte zeigt den in beiden Originalauflagen identischen Wortlaut sowie die Interpunktion und die Formatierung an; alles gelb Markierte zeigt den Text, wie er sich nur in der ersten Auflage, alles grün Markierte, wie er sich nur in der zweiten Auflage findet.

 


Projektförderungen

Seit April 2017 wird das Projekt aus Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert. Seitdem sind von den beiden wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen, Dr. Maja Schepelmann und Martin Rosie, M.A., die Grundlagen für die Weiterarbeit in Form des XML-Frameworks und der Editionsrichtlinien fertiggestellt worden.

Von April 2016 bis April 2017 konnte die „Erarbeitung von Grundlagen der historisch-kritischen Neuedition von Abteilung I (‚Werke‘) der Akademie-Ausgabe Immanuel Kants“ mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien Prof. Monika Grütters erfolgreich fortgesetzt werden. Dr. Maja Schepelmann und Martin Rosie, M.A., stellten in dieser Zeit als wissenschaftliche Mitarbeiter*innen in Kooperation mit dem Verlag de Gruyter die digitale Arbeitsumgebung in oXygen XML fertig und arbeiteten die Herausgeber*innen der Abteilung I im März 2017 in zwei zweitägigen Workshops in das Programm und die Editionsprinzipien ein.

Von Oktober 2013 bis Dezember 2014 unterstützte Martin Rosie als studentische Hilfskraft, finanziert mit Mitteln der BBAW, den zuständigen Herausgeber der „Metaphysik der Sitten“ („Rechtslehre“), Michael Wolff, bei der Rücksetzung des Textes auf die Erstdrucke sowie die Kant-Arbeitsstelle bei der Digitalisierung von Erstdrucken im Akademiearchiv der BBAW. Seit April 2015 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter, finanziert durch Mittel der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, weiter mit der Editionsarbeit an der „Rechtslehre“ befasst.

Seit Februar 2014 für eineinhalb Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter angestellt und durch Drittmittel finanziert, die Jan Philipp Reemtsma zur Verfügung gestellt hat, war Nikolaos Loukidelis neben seiner Mitarbeit an der Neuedition der „Critik der reinen Vernunft“ für die Vorbereitung und Koordination der Neuedition der Abteilung I, „Werke“, zuständig.